Thüringen, Deine Sprache. Thüringer Dialekte und Mundarten

Über den Dokumetarfilm von Gerald Backhaus und „Motzings Enkele“ aus Meiningen

ein Bericht von Dr. Christel Siegmund

Thüringenkarte mit symbolischen Wahrzeichen, Filmtitel und Angaben zu Beteiligten

G. Backhaus: Thüringen, Deine Sprache. Filmplakat 2019

„Thüringen, Deine Sprache. Thüringer Dialekte und Mundarten“: So heißt der Dokumetarfilm, mit dem gebürtige Gothaer und in Berlin wirkende Gerald Backhaus (Buch, Regie und Produktion), den Thüringer Dialekten ein Denkmal gesetzt hat.1 Und damit all jenen, die noch Dialekt sprechen, ihn pflegen und bewahren. Dieser Film wurde schon zweimal im Großen Saal der Meininger Casino-Lichtspiele sowie in anderen Städten, wie Ilmenau und Sonneberg, gezeigt. Meist waren Backhaus und im Film mitwirkende Mundartsprecher bei den Vorführungen dabei. Im Anschluss suchten sie mit den Zuschauern das Gespräch zum Thema, diskutierten über Ideen für die weitere Mundartpflege und ihre Zukunft.2

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Durs Grünbein zu Gast in Breitungen

Durs Grünbein las im Rußwurmschen Herrenhaus.

Von Caroline Will.

Ein Frühlingsabend fern der Autobahnen: Das kleine Rittergut steht in Breitungen an der Werra, das eben nicht Berlin oder Rom ist, wo Durs Grünbein üblicherweise liest. Man muss viele, viele Serpentinen durch den Thüringer Wald fahren, um sich in der Eingangshalle mit Kamin, Steinboden und rustikalem Fachwerk wiederzufinden. Das Feuer brennt schon, als ich eintrete. Matthias Weichelt, Chefredakteur von „Sinn und Form“ und Grünbeins heutiger Gesprächspartner, rückt sich vor der Wärme zurecht. Trotz seines mondänen dichterischen Formats kommt Grünbein einfach in den Raum und setzt sich. Es ist kein Auftritt, niemand kündigt Grünbein an, das Luftanhalten ist minimal. Er gehört bereits dazu, trägt seine Ledertasche über der Schulter, Sonnenbrille. Und doch weist Verleger Robert Eberhardt, Vorsitzender der Gesellschaft Kulturerbe Thüringen e.V. und Gastgeber des Abends, in seiner Einleitung darauf hin, dass hier ein nobler und nobelpreiswürdiger Dichter Platz genommen hat. Hier auf dem Land rechne man in anderen Zeiteinheiten: Jean Paul war im Ort, Goethe, Seume, andere reisten hindurch, zuvor mittelalterliche Gelehrte in den einstigen Klöstern des Ortes, doch dann gebe es stets „epochale Pausen“.

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Berliner Studenten helfen bei der Rettung der „Krone“ in Schweina

An zwei verlängerten Wochenenden vermessen sie das geschichtsträchtige Gebäude, erstellen Nutzungskonzepte, sanieren, renovieren und lernen das Landleben in Thüringen kennenlernen

2019-05-20-Schweina_Krone_Studenten (7a)Am Ende musste das Los entscheiden: Mehr als 20 Studierende der Universität der Künste in Berlin hatten sich für den Kurs „Bauen im Bestand“ beworben, 15 von ihnen kamen letztes Wochenende zum ersten Arbeitseinsatz nach Schweina. Insgesamt an zwei verlängerten Wochenenden unterstützen sie die „Retter der Krone“ (Bürgerinitiative Krone Schweina e.V.) bei der denkmalgerechten Sanierung des historischen Gasthauses „Krone“. Das geschichtsträchtige und denkmalgeschützte Gebäude ist eines der ältesten im Ort. Angeleitet und begleitet werden die Berliner Studierenden von Professor Dr. Christoph Gengnagel und Alexander Hey, einem Experten in Sachen Aufmaß, Laserscanning und 3D-Modellierung. Initiiert hat das Projekt Martin Biedermann, Mitglied des Vereinsvorstandes der Kronenretter. Mehr

Ideenwettbewerb für die Todenwarthsche Kemenate in Schmalkalden

Todenwarthsche Kemenate_IdeenwettbewerbNeues Leben in alten Gemäuern: Die TodenwarthscheKemenate, ein Wahrzeichen im Stadtzentrum von Schmalkalden, braucht Ihre Ideen! Machen Sie mit! Egal, ob nüchtern pragmatisch, wirtschaftlich durchdacht, kreativ oder ein bisschen ausgeflippt: Senden Sie uns Ihre Vorschläge bis 31. Juli.

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Wie Burg Posterstein zum #Burgstaub kam — Geschichte & Geschichten

über Wie Burg Posterstein zum #Burgstaub kam — Geschichte & Geschichten

Ab Sonntag, 19. Mai 2019 zeigen wir die Ausstellung “Zum Wesen des Staubes: Staubexpeditionen auf Burg Posterstein mit Kunstwerken von Dr. Wolfgang Stöcker aus Köln. Dass der Gründer des Internationalen Staubarchivs auf Burg Posterstein aufmerksam und daraus eine Ausstellung wurde, ist keine Selbstverständlichkeit – sondern wieder einmal unserem tollen Netzwerk auf Twitter zu verdanken. Museumsarbeit…

 

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Die Welt spricht KINDERGARTEN!

Kampagne und Petition für den Begriff „Kindergarten“ im öffentlichen Sprachgebrauch in Thüringen und Deutschland

Kampagneninformationen (zusammengestellt von Stefanie Kießling)

Kampagne: Die Welt spricht Kindergarten

Kampagne: Die Welt spricht Kindergarten

Kindergarten ist mehr als ein Wort. Kindergarten ist Lächeln, Glück und Liebe. In über 40 Sprachen präsent, ist der Begriff Kindergarten ausgerechnet in seinem Ursprungsland Deutschland auf bestem Wege zu verschwinden. Eine Kampagne will das nun ändern.
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„Vielleicht ist dein Grün mein Blau“

Der Verein „Jugend für Dora“ e.V. engagiert sich seit zwei Jahrzehnten für die Erinnerung an das KZ Mittelbau-Dora

von Andreas Froese-Karow

Logo des Vereins (Quelle: Homepage "Fahnen der Erinnerung")

Logo des Vereins (Quelle: Homepage „Fahnen der Erinnerung“)

Seit 20 Jahren setzt sich der Verein Jugend für Dora e.V. für ein lebendiges Gedenken an das Konzentrationslager Mittelbau-Dora in der Harzregion ein. Dieses runde Jubiläum feiern die Mitglieder des Vereins – etwa 60 Jugendliche und junge Erwachsene – nun mit einer Sonderausstellung, die derzeit in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora zu sehen ist. Sie zeigt die wechselvolle Geschichte eines wohl einzigartigen Vereins, der sich mit kreativen, innovativen und Aufmerksamkeit erzeugenden Projekten dafür einsetzt, die Erinnerung an das KZ Mittelbau-Dora im öffentlichen Raum wieder sichtbar und bewusst zu machen.

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„Mäi senn noch doa, denn mäi honns en Bloot!“

Zur Mundart im Landkreis Schmalkalden-Meiningen

von Dr. Christel Siegmund

Mitarbeiter der Mundartgruppe zur Ausstellung im Schlossmuseum Meiningen (2011). Foto: Christel Siegmund

Mitarbeiter der Mundartgruppe zur Ausstellung im Schlossmuseum Meiningen (2011). Foto: Christel Siegmund

Der Heimatbund des Kreises Schmalkalden-Meiningen fühlt sich verpflichtet, die Heimatverbundenheit der Bürger zu stärken und durch Traditionspflege zur Bewahrung des Brauchtums beizutragen. In unserem Kreis gibt es in zahlreichen Orten viele Aktivitäten, die sich mit der Mundart ihres Ortes beschäftigen, um das lebendige sprachliche Denkmal weiter zu erhalten. Wir wollen die Freunde der Mundart im Kreis beim Verwirklichen dieser historisch wertvollen Aufgabe unterstützen.

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Leerer Sockel

200 Jahre Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach

von Robert von Lucius

Leerer Sockel: Carl-Alexander-Denkmal am Goetheplatz. Foto: Vitold Muratov (CC-Lizenz Wikimedia)

Leerer Sockel: Carl-Alexander-Denkmal am Goetheplatz. Foto: Vitold Muratov (CC-Lizenz Wikimedia)

Die Anregungen, die das deutsche und europäische Kulturerbe Thüringen und vor allem Weimar zu verdanken haben, sind offenkundig. Weniger geläufig sind die Impulse, die von Weimar ausgingen auf Demokratie und Bürgergesellschaft. Sie standen im Mittelpunkt der Feiern zur Erhebung zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach vor 200 Jahren beim Wiener Kongress.  Dazu luden der Chef des Hauses, Michael-Benedikt Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach; Christian Carius als Präsident des Thüringer Landtages; Hellmut Seemann als Präsident der Klassik Stiftung Weimar; sowie Bernhard Post, Direktor des Thüringischen Hauptstaatsarchivs – es liegt natürlich in Weimar nur wenige Schritte entfernt vom Ort des Festaktes, dem Festsaal des Stadtschlosses. Mehr

KulturFluss – Zur Archäologie des mittleren Saaletals

KulturFluss – Eine Ausstellung über die Archäologie des mittleren Saaletals aus 150 Jahren „Ur- und Frühgeschichtliche Sammlung der Uni Jena“

von Peter Ettel und Florian Schneider

flyer ausstellung kulturflussArchäologie ist die Wissenschaft vom Ausgraben, vom Sichtbarmachen des Verborgenen – eine Wissenschaft, die auch deshalb fasziniert, weil das visuelle Verschwinden der Dinge oft mit ihrem physischen Verfall einhergeht und Archäologen daher gezwungen sind, sich bei der Erforschung weit zurückliegender Zeiten auf wenige Hinweise zu stützen. Archäologie ist aber immer mehr als  Ausgraben: Zu jeder Ausgrabung gehört die Auswertung und zu jeder Auswertung gehören die archäologischen Fundstücke; keines ist ohne das andere denkbar.

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Die Wiederbeschaffung von Büchern für die Herzogin Anna Amalia Bibliothek

Ein Zwischenbericht zum 10. Jahrestag des Brandes

von Katja Lorenz

Rokokosaal in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek (© Klassik Stiftung Weimar, Foto: Maik Schuck)

Am 2. September 2004 verbrannten in der Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek 50.000 Bücher, die auf der ehemaligen Zweiten Galerie des Rokokosaals untergebracht waren. Weitere 25.000 stark verkohlte Buchblöcke und Fragmente wurden aus dem Brandschutt geborgen und im Leipziger Zentrum für Bucherhaltung gefriergetrocknet. Diese sogenannten ‚Aschebücher‘ werden seit 2009 gesichtet, identifiziert und in einer Spezialwerkstatt für brandgeschädigtes Schriftgut restauriert. Mehr

Lutherland Thüringen

Der Freistaat auf dem Weg zum Reformationsjubiläum „Luther 2017“

von Dr. Thomas A. Seidel

Luther_2017_RGB_klein„Am Anfang war das Wort“  – „In the beginning was the word“ – „En el principio era el Verbo“ – „Au commencement était la Parole“.
Dieses Zitat aus der Bibel, aus dem Johannes-Evangelium im Neuen Testament, wird als Botschaft weltweit verstanden und ist das Leitwort der kommenden Jahre. 2008 begann die Reformationsdekade „Luther 2017“ mit acht thematisch gestalteten Jahren, die 2017 in die Feierlichkeiten „500 Jahre Reformation“ münden. Mehr

„Wer hat, sollte geben“

Eine Würdigung anlässlich der Verleihung der „Sebastian-Lucius-Medaille”

von Robert von Lucius

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Foto: Johann-Adrian v. Lucius

ERFURT – Die Industrie- und Handelskammer Erfurt hat eine „Sebastian-Lucius-Medaille“ geschaffen, benannt nach ihrem Gründungspräsidenten. Damit will sie Menschen auszeichnen, die sich um die Wirtschaft in Thüringen verdient gemacht haben. Der Kammerpräsident Dieter Bauhaus sagte bei der ersten Verleihung am 19. September 2013 im Anschluss an die Vollversammlung der Kammer, Sebastian Lucius verkörpere „wie kein anderer“ den ehrenwerten Kaufmann. Die erste Medaille verlieh die Kammer an den FAZ-Journalisten und Ururenkel des Namensgebers, auch stellvertretend für die gesamte Familie Lucius, die – so Bauhaus – „mit ihrem deutschlandweiten Wirken den Wirtschaftsstandort Thüringen über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht“ habe. Robert von Lucius – Mitglied der Gesellschaft Kulturerbe Thüringen – würdigte vor der Verleihung Sebastian Lucius und die Familie. Damit vervollständigt von Lucius das Bild einer verdienstvollen Familie, das er vor zweieinhalb Jahren in dem bis heute vielbeachteten Artikel „Non dormire“ zu zeichnen begonnen hat. Mehr

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