Der Hamburger Bildungshistoriker Alexander-Martin Sardina zeichnet 30 Jahre nach der Wende ein differenziertes Bild von den Rahmenbedingungen und dem Fremdsprachenunterricht in der SBZ und DDR und hebt zugleich die spezielle Rolle Thüringens nach dem Zweiten Weltkrieg hervor.
Thüringen ist ein besonderes Land in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gewesen. Nicht nur wegen seiner landschaftlichen Schönheit oder seiner bodenständigen Küche, sondern weil sich die Thüringer als einzige in der SBZ fast ein Jahr lang gegen die Maßnahmen der sowjetischen Besatzer wehrten: In der Folge kam es zu Verhaftungen durch die Sowjetische Militäradministration (SMAD), zu Schauprozessen auch gegen Jugendliche sowie zu Deportationen nach Sibirien. Rudolf Paul (1893–1978), der damalige Ministerpräsident des Landes, floh in dem Kontext 1946 nach Frankfurt am Main.
Mehr