Auf jedem Beamtenschreibtisch

vor 100 Jahren starb Robert Graf Hue de Grais

Ein Beitrag von Robert von Lucius

Porträt Robert Graf Hue de Grais

Es gibt nur wenige Juristen, deren Namen zum Markenzeichen wurden, und das über ein halbes Jahrhundert hinweg. Zu ihnen zählt der Verwaltungsjurist Robert Graf Hue de Grais (1835 – 1922), dessen Werk auf dem Schreibtisch jedes gehobenen preußischen Beamten von Königsberg über Aachen bis Erfurt stand. Vor hundert Jahren, am 25. Februar 1922, starb er in Wolkramshausen bei Nordhausen.

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Schlösserstiftung bereitet Weltkulturerbeantrag für Thüringens Residenzen vor

Einreichung bis Oktober 2021

Mitteilung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (bearbeitet von Stefanie Kießling)

Seit mehr als einem Jahr sind Thüringens Burgen, Schlösser und Residenzen im sogenannten „Schlösserstreit“ ein vieldiskutiertes Thema. Um dringend notwendige Investitionsmittel für die Thüringer Schlösser und Gärten vom Bund zu erhalten, sollte gemeinsam mit Sachsen-Anhalt eine Mitteldeutsche Kulturstiftung gegründet werden. Die Idee sorgte thüringenweit für reichlich Kritik. Alternativ wurde von vielen Akteuren aus Politik, Kultur und Wissenschaft vorgeschlagen, die schon lange existierende Idee eines Weltkulturerbe-Antrags für die einzigartige Thüringer Residenzlandschaft endlich zu forcieren. Im September 2020 fand darum in Bad Liebenstein das Symposium „Thüringer Residenzlandschaft – Vom Kleinstaaterbe zum Welterbe?“ statt. Mittlerweile wurden vom Bund Investitionsmittel für Thüringens Schlösser bereitgestellt und vor wenigen Tagen hat nun auch die Schlösserstiftung die ersten Schritte und Leitplanken des geplanten Antragsverfahrens der Öffentlichkeit vorgestellt.

Einblicke in die reiche Residenzlandschaft Thüringen gibt die Schlösserstiftung regelmäßig in ihrem Journal „Schlösserwelt Thüringen“ (Download als PDF)
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Berliner Studenten helfen bei der Rettung der „Krone“ in Schweina

An zwei verlängerten Wochenenden vermessen sie das geschichtsträchtige Gebäude, erstellen Nutzungskonzepte, sanieren, renovieren und lernen das Landleben in Thüringen kennenlernen

2019-05-20-Schweina_Krone_Studenten (7a)Am Ende musste das Los entscheiden: Mehr als 20 Studierende der Universität der Künste in Berlin hatten sich für den Kurs „Bauen im Bestand“ beworben, 15 von ihnen kamen letztes Wochenende zum ersten Arbeitseinsatz nach Schweina. Insgesamt an zwei verlängerten Wochenenden unterstützen sie die „Retter der Krone“ (Bürgerinitiative Krone Schweina e.V.) bei der denkmalgerechten Sanierung des historischen Gasthauses „Krone“. Das geschichtsträchtige und denkmalgeschützte Gebäude ist eines der ältesten im Ort. Angeleitet und begleitet werden die Berliner Studierenden von Professor Dr. Christoph Gengnagel und Alexander Hey, einem Experten in Sachen Aufmaß, Laserscanning und 3D-Modellierung. Initiiert hat das Projekt Martin Biedermann, Mitglied des Vereinsvorstandes der Kronenretter. Mehr

Ideenwettbewerb für die Todenwarthsche Kemenate in Schmalkalden

Todenwarthsche Kemenate_IdeenwettbewerbNeues Leben in alten Gemäuern: Die TodenwarthscheKemenate, ein Wahrzeichen im Stadtzentrum von Schmalkalden, braucht Ihre Ideen! Machen Sie mit! Egal, ob nüchtern pragmatisch, wirtschaftlich durchdacht, kreativ oder ein bisschen ausgeflippt: Senden Sie uns Ihre Vorschläge bis 31. Juli.

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Kreatives Kahlaer Notgeld und Weimar als Symbolort

Thüringen in Wolfgang Kemps Buch „Wir haben ja alle Deutschland nicht gekannt“

Kemp__Wir haben ja alle_CoverNach 1918 musste sich Deutschland politisch und sozial neu definieren, aber sich auch als Land, als geografische und kulturelle Einheit neu entdecken. Es setzte ein Prozess ein, den man mit einem Begriff der Zeit als „Innere Kolonisation“ bezeichnen kann. Zur Kompensation der vielen Verluste machten sich Wissenschaftler und Künstler daran, jene Dimension zu erschließen, das „innere“ Deutschland also, seine einzigartige Kulturdichte. Unter dem Titel Wir haben ja alle Deutschland nicht gekannt. Das Deutschlandbild der Deutschen in der Zeit der Weimarer Republik nimmt der Kunsthistoriker Wolfgang Kemp die Sichtweisen von Schriftstellern, Grafikern oder Fotografen in den Blick, jener Menschen, die Deutschland entdecken wollten, frei von nationalen Stereotypen.

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Gewerbe früher und heute in Wernshausen

Schüler legen mit Projektarbeit Beitrag zur Chronik ihres Ortes vor

von Dr. Christel Siegmund

Gewerbe früher und heute Projektgruppe

Die Projektgruppe: Tobias Junge, Magnus Weisheit, Konrad Storandt und Leon Fleischmann.

Die Schüler Tobias Junge, Magnus Weisheit, Konrad Storandt und Leon Fleischmann von der Regelschule Breitungen haben sich im Schuljahr 2017/2018 in ihrer Projektarbeit über früheres und heutiges Gewerbe in Wernshausen intensiv mit der Entwicklung großer und kleiner Unternehmen von Wernshausen beschäftigt, wie Holzbau, Papierfabrik, Kammgarn, Sandvik, MALA sowie Bäckerei Frank, Fleischerei Rommel und Orthopädie Jakob. Der vorliegende Artikel berschreibt, wie sie diese Aufgabe bewältigten und welche inhaltlichen, methodischen und organisatorischen Probleme sie dabei lösten – unterstützt durch die Betreuerin Birgit Krech (Lehrerin) und mich (externe Betreuerin).

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Bad Liebensteins Wahrzeichen

Der Brunnentempel von 1816 ist fertig saniert

von Stefanie Kießling

Der Bad Liebensteiner BrunnentempelIn einigen Wochen soll es wieder für Kurgäste und Einwohner sprudeln, das Wasser im mehr als 200 Jahre alten Wahrzeichen der Stadt Bad Liebenstein: dem Brunnentempel. Mehr

Neues über die Weimarer Republik und was wir daraus lernen können

Forscher der Universität Jena veröffentlichen erste Forschungsergebnisse

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Wenn wir an Weimar denken, fallen uns nicht nur kulturelle Größen der Klassik ein wie Goethe und Schiller und nicht nur die revolutionären Errungenschaften des Bauhaus. Wenn wir an Weimar denken, müssen wir auch an die dunklen Seiten der deutschen Geschichte erinnern, an das Konzentrationslager Buchenwald und an die unrühmliche Rolle der Weimarer Republik zwischen 1919 und 1933. Unrühmlich? Dieses Bild haben Forscher der Friedrich-Schiller-Universität Jena genauer unter die Lupe genommen und jetzt erste Ergebnisse vorgelegt. Mehr

Die Macht der Bilder – Die Buchenwaldikone in der Analyse

von Sarah Ullrich

April 1945 – amerikanische Truppen erreichen die Stadt Weimar. Im benachbarten Konzentrationslager Buchenwald sollte das Lager zu Beginn des Monats komplett geräumt werden. Im Laufe der achtjährigen Bestandszeit gelang es politischen Gefangenen, meist Kommunisten unterschiedlicher Nationalität, eine illegale Widerstandsorganisation aufzubauen, das Illegale Lagerkomitee. Diesem gelang es mit dem Luftangriff auf Buchenwald wenige Monate zuvor, Waffen aus dem daneben liegenden Gustloffwerk, einer ab 1943 entstandenen Waffen- und Munitionsfabrik, ins Lager zu schmuggeln und zu verstecken. Mit den Transporten Anfang April 1945 von Buchenwald in andere noch nicht befreite Konzentrationslager des Deutschen Reichsgebietes, sollte Buchenwald vor dem Eintreffen der Alliierten geräumt werden. Das Illegale Lagerkomitee rief zum Boykott auf, spielte auf Zeit; weil die US amerikanischen Truppen bereits vor Erfurt standen und auf dem Ettersberg das Frontgefeuer zu hören war. Schlussendlich gelang es der SS nicht mehr, alle im Lager inhaftierten Menschen aus Buchenwald zu bringen, sodass etwa 21000 Menschen die Befreiung erlebten. Dennoch griffen die Inhaftierten nicht zu den Waffen, aus Angst vor einem letzten Massaker seitens der SS. Mit den Räumungstransporten und dem Abziehen des Kommandanturstabes am Morgen des 11. April 1945 verblieben nur noch wenige Angehörige des Wachmannschaften im Lager. Am Vormittag des 11. April 1945, mit dem Sichten erster amerikanischer Panzer in der Umgebung des Lagers, fällt die Entscheidung: Das Illegale Lagerkomitee ruft zum bewaffneten Widerstand auf, die letzten Angehörigen der SS werden gefangen gesetzt, das Komitee übernimmt kurzzeitig die Verwaltung des Lagers bis es an die eintreffenden US amerikanischen Truppen übergeben werden kann. Diese beginnen sich um die Überlebenden zu kümmern und die vorgefundenen Zustände zu dokumentieren. In diesem Zusammenhang entstand auch das hier besprochene Bild, am 16. April 1945. Mehr

Thüringer Freimaurerlogen und ihre Bibliotheken

von Johannes Mangei

Exemplar der Veröffentlichung „Gründliche Nachricht von den Freymaurern“ (Frankfurt, 1740) mit noch nicht identifiziertem Stempel

Exemplar der Veröffentlichung „Gründliche Nachricht von den Freymaurern“ (Frankfurt, 1740) mit noch nicht identifiziertem Stempel

Noch heute wird in der Freimaurerei gelegentlich ein rätselhafter Geheimbund gesehen, der mit Verschwörungstheorien und unzutreffenden Darstellungen aus Hollywood-Filmen in Verbindung gebracht wird. Tatsächlich handelt es sich um eine friedliche, humanitäre Gesellschaft, die Ideale wie „Mäßigkeit“ und „Barmherzigkeit“ zu ihren Tugenden zählt. Mehr

Die Wiederbeschaffung von Büchern für die Herzogin Anna Amalia Bibliothek

Ein Zwischenbericht zum 10. Jahrestag des Brandes

von Katja Lorenz

Rokokosaal in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek (© Klassik Stiftung Weimar, Foto: Maik Schuck)

Am 2. September 2004 verbrannten in der Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek 50.000 Bücher, die auf der ehemaligen Zweiten Galerie des Rokokosaals untergebracht waren. Weitere 25.000 stark verkohlte Buchblöcke und Fragmente wurden aus dem Brandschutt geborgen und im Leipziger Zentrum für Bucherhaltung gefriergetrocknet. Diese sogenannten ‚Aschebücher‘ werden seit 2009 gesichtet, identifiziert und in einer Spezialwerkstatt für brandgeschädigtes Schriftgut restauriert. Mehr

Der berühmte Dr. Heim aus Solz

von Tobias Fuhrmann

luftbild-solz_webZwischen Werratal und Rhön liegen viele schöne und beschauliche Ortschaften. Einige sind so beschaulich, dass sie mittlerweile kaum noch auf einer Landkarte erscheinen oder — wie könnte es in Zeiten des demografischen Wandels und knapper Staatskassen anders sein? — eingemeindet werden. Solz ist eine davon.  Mehr

„Hätten Sie nicht Lust, sich hier auf dem Thüringer Wald einmal umzusehen?“

Johannes Brahms auf Schloss Altenstein

von Renate und Kurt Hofmann

Johannes Brahms im Park des Arenberg-Palais in Wien sitzend (Fotografie von Maria Fellinger, 1. Mai 1895)

Johannes Brahms im Park des Arenberg-Palais in Wien sitzend (Fotografie von Maria Fellinger, 1. Mai 1895)

„Hätten Sie nicht Lust, sich hier auf dem Thüringer Wald einmal umzusehen? Wenn Sie die Hirsche schreien hören könnten, das wäre etwas für Sie! Freilich hören sie schon mit Mitte dieses Monats auf zu brüllen wie die Löwen, und wenn wir Sie auch für unser Leben gern so lange hier hätten, so werden Sie so lange nicht kommen mögen, obgleich ich nicht einsehe, warum Sie nicht ebenso gut hier zu Hause sein, hier ungestört, ja noch viel ungestörter sollten componiren, lesen, schreiben können, wie in Wien, und wandern könnten Sie hier doch noch ganz anders!!“ Mehr

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