Neues aus der Reihe, 111 Orte… , die man gesehen haben muss
von Robert Eberhardt
Mehr denn je gehen die Thüringerinnen und Thüringer gerade auf Erkundungstour in ihrer Heimat und auch Besucherinnen und Besucher aus der Republik entdecken die Kleinode in Deutschlands Mitte für sich. Wen es auf seinen Reisen gen Eisenach zieht, dem liefert Ulf Annel mit seinem Buch „111 Orte rund um die Wartburg, die man gesehen haben muss“ jetzt einen hilfreichen und zugleich unterhaltsamen Ideengeber an die Hand.
Über den Dokumetarfilm von Gerald Backhaus und „Motzings Enkele“ aus Meiningen
ein Bericht von Dr. Christel Siegmund
G. Backhaus: Thüringen, Deine Sprache. Filmplakat 2019
„Thüringen, Deine Sprache. Thüringer Dialekte und Mundarten“: So heißt der Dokumetarfilm, mit dem gebürtige Gothaer und in Berlin wirkende Gerald Backhaus (Buch, Regie und Produktion), den Thüringer Dialekten ein Denkmal gesetzt hat.1 Und damit all jenen, die noch Dialekt sprechen, ihn pflegen und bewahren. Dieser Film wurde schon zweimal im Großen Saal der Meininger Casino-Lichtspiele sowie in anderen Städten, wie Ilmenau und Sonneberg, gezeigt. Meist waren Backhaus und im Film mitwirkende Mundartsprecher bei den Vorführungen dabei. Im Anschluss suchten sie mit den Zuschauern das Gespräch zum Thema, diskutierten über Ideen für die weitere Mundartpflege und ihre Zukunft.2
„Schlösser – Herrenhäuser – Gutsanlagen in privater Hand – Lust und Last mit einem unwiederbringlichen Erbe“ – über ein Symposium auf Schloss Kannawurf (27.9.2019).
Von Robert Eberhardt.
„Danke, dass Sie nicht weggelaufen sind und sich für das Land verdient gemacht haben“ – mit starken Worte würdigte Ministerpräsident Bodo Ramelow die mehr als 50 „Eigentümer und Verrückten“, die an einem sonnigen Herbsttag seiner Einladung auf Schloss Kannawurf gefolgt waren, um über Frust und Freuden der privat getragenen Denkmalrettung zu diskutieren.
Der Hamburger Bildungshistoriker Alexander-Martin Sardina zeichnet 30 Jahre nach der Wende ein differenziertes Bild von den Rahmenbedingungen und dem Fremdsprachenunterricht in der SBZ und DDR und hebt zugleich die spezielle Rolle Thüringens nach dem Zweiten Weltkrieg hervor.
Thüringen ist ein besonderes
Land in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gewesen. Nicht nur wegen seiner
landschaftlichen Schönheit oder seiner bodenständigen Küche, sondern weil sich
die Thüringer als einzige in der SBZ fast ein Jahr lang gegen die Maßnahmen der
sowjetischen Besatzer wehrten: In der Folge kam es zu Verhaftungen durch die
Sowjetische Militäradministration (SMAD), zu Schauprozessen auch gegen
Jugendliche sowie zu Deportationen nach Sibirien. Rudolf Paul (1893–1978), der damalige
Ministerpräsident des Landes, floh in dem Kontext 1946 nach Frankfurt am Main.
Ein Frühlingsabend fern der Autobahnen: Das kleine Rittergut steht in Breitungen an der Werra, das eben nicht Berlin oder Rom ist, wo Durs Grünbein üblicherweise liest. Man muss viele, viele Serpentinen durch den Thüringer Wald fahren, um sich in der Eingangshalle mit Kamin, Steinboden und rustikalem Fachwerk wiederzufinden. Das Feuer brennt schon, als ich eintrete. Matthias Weichelt, Chefredakteur von „Sinn und Form“ und Grünbeins heutiger Gesprächspartner, rückt sich vor der Wärme zurecht. Trotz seines mondänen dichterischen Formats kommt Grünbein einfach in den Raum und setzt sich. Es ist kein Auftritt, niemand kündigt Grünbein an, das Luftanhalten ist minimal. Er gehört bereits dazu, trägt seine Ledertasche über der Schulter, Sonnenbrille. Und doch weist Verleger Robert Eberhardt, Vorsitzender der Gesellschaft Kulturerbe Thüringen e.V. und Gastgeber des Abends, in seiner Einleitung darauf hin, dass hier ein nobler und nobelpreiswürdiger Dichter Platz genommen hat. Hier auf dem Land rechne man in anderen Zeiteinheiten: Jean Paul war im Ort, Goethe, Seume, andere reisten hindurch, zuvor mittelalterliche Gelehrte in den einstigen Klöstern des Ortes, doch dann gebe es stets „epochale Pausen“.
An zwei verlängerten Wochenenden vermessen sie das geschichtsträchtige Gebäude, erstellen Nutzungskonzepte, sanieren, renovieren und lernen das Landleben in Thüringen kennenlernen
Am Ende musste das Los entscheiden: Mehr als 20 Studierende der Universität der Künste in Berlin hatten sich für den Kurs „Bauen im Bestand“ beworben, 15 von ihnen kamen letztes Wochenende zum ersten Arbeitseinsatz nach Schweina. Insgesamt an zwei verlängerten Wochenenden unterstützen sie die „Retter der Krone“ (Bürgerinitiative Krone Schweina e.V.) bei der denkmalgerechten Sanierung des historischen Gasthauses „Krone“. Das geschichtsträchtige und denkmalgeschützte Gebäude ist eines der ältesten im Ort. Angeleitet und begleitet werden die Berliner Studierenden von Professor Dr. Christoph Gengnagel und Alexander Hey, einem Experten in Sachen Aufmaß, Laserscanning und 3D-Modellierung. Initiiert hat das Projekt Martin Biedermann, Mitglied des Vereinsvorstandes der Kronenretter. Mehr
Neues Leben in alten Gemäuern: Die TodenwarthscheKemenate, ein Wahrzeichen im Stadtzentrum von Schmalkalden, braucht Ihre Ideen! Machen Sie mit! Egal, ob nüchtern pragmatisch, wirtschaftlich durchdacht, kreativ oder ein bisschen ausgeflippt: Senden Sie uns Ihre Vorschläge bis 31. Juli.
Ab Sonntag, 19. Mai 2019 zeigen wir die Ausstellung “Zum Wesen des Staubes: Staubexpeditionen auf Burg Posterstein mit Kunstwerken von Dr. Wolfgang Stöcker aus Köln. Dass der Gründer des Internationalen Staubarchivs auf Burg Posterstein aufmerksam und daraus eine Ausstellung wurde, ist keine Selbstverständlichkeit – sondern wieder einmal unserem tollen Netzwerk auf Twitter zu verdanken. Museumsarbeit…
Thüringen in Wolfgang Kemps Buch „Wir haben ja alle Deutschland nicht gekannt“
Nach 1918 musste sich Deutschland politisch und sozial neu definieren, aber sich auch als Land, als geografische und kulturelle Einheit neu entdecken. Es setzte ein Prozess ein, den man mit einem Begriff der Zeit als „Innere Kolonisation“ bezeichnen kann. Zur Kompensation der vielen Verluste machten sich Wissenschaftler und Künstler daran, jene Dimension zu erschließen, das „innere“ Deutschland also, seine einzigartige Kulturdichte. Unter dem Titel Wir haben ja alle Deutschland nicht gekannt. Das Deutschlandbild der Deutschen in der Zeit der Weimarer Republik nimmt der Kunsthistoriker Wolfgang Kemp die Sichtweisen von Schriftstellern, Grafikern oder Fotografen in den Blick, jener Menschen, die Deutschland entdecken wollten, frei von nationalen Stereotypen.
Schüler legen mit Projektarbeit Beitrag zur Chronik ihres Ortes vor
von Dr. Christel Siegmund
Die Projektgruppe: Tobias Junge, Magnus Weisheit, Konrad Storandt und Leon Fleischmann.
Die Schüler Tobias Junge, Magnus Weisheit, Konrad Storandt und Leon Fleischmann von der Regelschule Breitungen haben sich im Schuljahr 2017/2018 in ihrer Projektarbeit über früheres und heutiges Gewerbe in Wernshausen intensiv mit der Entwicklung großer und kleiner Unternehmen von Wernshausen beschäftigt, wie Holzbau, Papierfabrik, Kammgarn, Sandvik, MALA sowie Bäckerei Frank, Fleischerei Rommel und Orthopädie Jakob. Der vorliegende Artikel berschreibt, wie sie diese Aufgabe bewältigten und welche inhaltlichen, methodischen und organisatorischen Probleme sie dabei lösten – unterstützt durch die Betreuerin Birgit Krech (Lehrerin) und mich (externe Betreuerin).
Kampagne und Petition für den Begriff „Kindergarten“ im öffentlichen Sprachgebrauch in Thüringen und Deutschland
Kampagneninformationen (zusammengestellt von Stefanie Kießling)
Kampagne: Die Welt spricht Kindergarten
Kindergarten ist mehr als ein Wort. Kindergarten ist Lächeln, Glück und Liebe. In über 40 Sprachen präsent, ist der Begriff Kindergarten ausgerechnet in seinem Ursprungsland Deutschland auf bestem Wege zu verschwinden. Eine Kampagne will das nun ändern. Mehr
In einigen Wochen soll es wieder für Kurgäste und Einwohner sprudeln, das Wasser im mehr als 200 Jahre alten Wahrzeichen der Stadt Bad Liebenstein: dem Brunnentempel. Mehr
Dr. Christel Siegmund stellt ihre Neuerscheinung vor
Die Notwendigkeit, unsere Kinder an die Mundart heranzuführen, ihr Interesse und ihr Verständnis für dieses lebendige sprachliche Denkmal zu wecken, ergibt sich aus der Dringlichkeit zum Erhalt dieser traditions- und geschichtsträchtigen, eng mit der regionalen Heimatkunde und dem Brauchtum verbundenen sowie aus dem erforderlichen Zusammenwirken der Generationen. Sie ist ein Zukunftsgarant, für das Weiterbestehen der Mundart „lebensnotwendig“.